Polenreise 2015

Bei der direkt im Anschluss des Wiehlertages stattfindenden Polenreise, ausgehend vom Koppelsberg bei Plön, ging eine Gruppe von 32 Personen unter Leitung von Frank Wiehler auf die Spurensuche in die ehemalige Heimat der Wiehler-Familie.

Mit dem Bus fuhren wir zunächst nach Danzig und Elbing, lernten die Marienburg, den Ursprung des deutschen Ritterordens kennen, fuhren in die früheren Heimatgebiete unserer Vorfahren in der Gegend um Elbing und Grunau. Jeder konnte die Gelegenheit nutzen, sich auf den Spuren der Ahnen zu bewegen. Dabei waren auf dieser Reise im Gegensatz zu vor zehn Jahren nur noch zwei Teilnehmer dabei, die in Westpreußen geboren waren. Alle anderen waren Nachgeborene, die das Land ihrer Eltern und Großeltern kennenlernen wollten. Die heutigen Bewohner gehen gelassen und freundlich mit den sogenannten „Heimwehtouristen“ um. Wir wurden gastfreundlich mit Kaffee und Kuchen versorgt und durften uns frei umschauen.

An der Grabstätte der Vorfahrin Catharina Wiehler (geb. Allert), die der Freiburger Familienforscher Frank Wiehler vor vier Jahren auf dem Friedhof in Preußisch Rosengart (dem heutigen Rozgart) zufällig entdeckt hatte, wurde ein Kranz niedergelegt. Der Grabstein war nach Kriegsende, wie der vieler anderer deutscher Bewohner der Gegend, zerstört worden. Frank Wiehler ließ ihn rekonstruieren und neu aufrichten. Auf dem Friedhof in Preußisch Rosengart feierten die Nachkommen anschließend eine Andacht. Der heutige Hausherr der Kirche in Preußisch Rosengart war leider beruflich verhindert und ließ sehr freundliche Grußworte ausrichten.

Diese Reise brachte uns neben der Begegnung mit der Vergangenheit auch dem heutigen Polen näher, wir konnten die wunderschöne Seen- und Heidelandschaft Masurens kennenlernen, machten eine Kutsch- und anschließende Bootsfahrt auf der Krutyna, besuchten ein früheres Landhaus der Gräfin Marion von Döhnhoff sowie das Geburtshaus von Ernst Wiechert in der Johannisburger Heide.

Unsere Reisebegleitung neben Mario dem Busfahrer, der alle unsere Wünsche nach Pausen, Getränken, Würstchen und Suppen sehr fürsorglich zufriedenstellte, war Ivona, eine super versierte Expertin, die viel von der polnischen Historie wusste, aber auch von der heutigen polnischen Lebensart, den gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen erzählen konnte und uns dadurch ein lebendiges Bild vom heutigen Polen vermittelte. Es war eine Freude ihr zuzuhören.

Auch die Gespräche während der Fahrt im Bus mit den anderen, immer mal wieder der Platztausch um zu klönen, das war wirklich schön und hat die Entfernungen, die wir im Alltag untereinander haben, kleiner gemacht. 

 

Margarete von Rhein (1.8.5.3.1)